Nach heftigen und lang anhaltenden, intensiven Niederschlägen kam es am 22./23. August 2005 in der Grossen Melchaa zu einem Hochwasserereignis, dessen Wiederkehrdauer auf rund 300 Jahre geschätzt wird. Auf der gesamten Strecke ab der Stöckalp fanden grosse Geschiebeablagerungen statt. Zusätzlich erfolgten teils massive Materialeinträge von der Seite durch grosse Rutschungen und in das Gerinne stürzende Wildbäche.
Die Schutzziele der unmittelbar nach dem Ereignis vom August 2005 eingeleiteten Sofortmassnahmen wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Wasserbauvertreter des Bundesamts für Umwelt (BAFU) erarbeitet. An allen Schadenstellen, wo Gebäude, Zufahrten und Infrastrukturanlagen betroffen waren, wurden Massnahmen ergriffen. Die Massnahmen wurden so dimensioniert, dass sie einen vollständigen Schutz bei einem HQ 100 bieten. Auch der Überlastfall wurde geregelt.
Im Zentrum der wasserbaulichen Sofortmassnahmen im Ranft stand der Schutz wichtiger historischer Kulturgüter der Schweiz. Die Schutzziele für die Ranftkapellen und das Schwesternhaus wurden für ein Ereignis mit einer Wiederkehrdauer von 100 Jahren festgelegt.
Für die Behebung der Gerinneschäden entlang der Grossen Melchaa wurden insgesamt 5301 Tonnen Wuhrsteine und 360 Kubikmeter Beton verbaut. Die Gesamtkosten für diese Sofortmassnahmen beliefen sich auf 1,213 Millionen Franken. Der Bund beteiligte sich an diesen Kosten mit einem Anteil von 65 Prozent, der Kanton mit 16,5 Prozent. Für die beteiligten Gemeinden Sachseln und Kerns verblieb ein Anteil von 18,5 Prozent.