Hochwasserschutz Blattibach

Die anfangs 2016 neu überarbeitete Gefahrenkarte Blattibach zeigte auf, dass im Unterlauf des Blattibachs Schutzdefizite bestehen. In der Folge erteilte die Gemeinde Sarnen den Auftrag, eine Vorstudie für den Hochwasserschutz Blattibach zu erarbeiten.

Dass Massnahmen am Blattibach erforderlich sind, zeigte das kurz darauf folgende Starkniederschlag-Ereignis vom 24. Juni 2016 allzu deutlich. Aufgrund der grossen Abflussmengen wurden mehrere Holz- und Betonsperren zerstört, was zu massiven Seiten- und Tiefenerosionen im Gerinne führte. Dank den bestehenden Schutzbauten, dem kontinuierlich geleisteten Gewässerunterhalt und den gut organisierten Einsatzkräften während des Ereignisses konnten noch grössere Schäden verhindert werden. So konnte beispielsweise mit Hilfe einer rechtsseitigen Bresche im Unterlauf des Blattibachs das Siedlungsgebiet der Goldmatt vor weiteren Geschiebeablagerungen verschont werden. Im Gebiet Wybergli musste ein Wohnhaus aufgrund der unmittelbaren Gefährdung evakuiert werden. Die Blocksteinmauern oberhalb der Kantonsstrassenbrücke nach Wilen kamen zum Einsturz. Im Unterlauf wurden beidseitig des Gerinnes Geschiebemassen von insgesamt rund 3000 m3 abgelagert.

Im Rahmen eines Konzepts sollen die Prozesse am Blattibach ganzheitlich betrachtet und eine nachhaltige, kostenwirksame Lösung angestrebt werden, welche die Defizite im Hochwasserschutz und in der Ökologie behebt. Dringende Massnahmen zur Reduktion der unmittelbaren Gefährdungssituation wurden bereits realisiert bzw. werden gegebenenfalls vorgezogen zu weiteren Massnahmen ausgeführt.

Geschiebeablagerungen im Deltabereich des Blattibachs. Durch die Intervention während dem Ereignis wurde zum Schutz des Siedlungsgebiet in der Goldmatt die rechtsseitige Enltlastung provoziert.
Hinterspülte Betonsperre im Bereich Wybergli. Das angrenzende Wohnhaus musste während dem Ereignis evakuiert werden