Hochwassersicherheit Sarneraatal: Variantenvergleich auf Zielgerade

Der Kanton hat mit Hilfe von externen Fachexperten die Varianten verglichen und dem Bund die Unterlagen der beiden Projektvarianten „Sarneraa mit Hochwasserentlastungsstollen Ost“ sowie „Sarneraa tiefer gelegt und verbreitert“ zur Prüfung und Stellungnahme übermittelt. Anfangs 2014 wird der Regierungsrat dem Kantonsrat den Variantenentscheid zum Beschluss unterbreiten.

In den vergangenen Monaten sind die Unterlagen des Projekts Hochwassersicherheit Sarneraatal vervollständigt worden. Zudem erfolgte der Vergleich der beiden Projektvarianten „Sarneraa mit Hochwasserentlastungsstollen Ost“, „Sarneraa tiefer gelegt und verbreitert“ sowie der so genannten Nullvariante (Instandsetzung der bestehenden Schutzbauten ohne Erhöhung des Schutzgrades) anhand der Beurteilungsaspekte Hochwasserschutz, Raum und Nutzung, Realisierbarkeit, Ökologie sowie Kosten. Für diesen Vergleich wurden pro Beurteilungsaspekt externe, neutrale Fachexperten beigezogen. Die Resultate dieser Variantenbewertung wurden den eidgenössischen und kantonalen Fachstellen vorgestellt. Der Bund wird bis Ende November 2013 Stellung zu den Projektvarianten nehmen. Dabei prüft er insbesondere, ob die beiden Projektvarianten die materiellen und rechtlichen Anforderungen erfüllen können. Nur in diesem Fall kann der Bund Subventionen zusichern. Auf Basis dieser Beurteilungen wird der Regierungsrat dem Kantonsrat bis anfangs 2014 seinen Vorschlag des Variantenentscheids unterbreiten.


Ergebnis Variantenbewertung

Aus der Bewertung der Varianten durch die externen Fachexperten geht die Variante „Sarneraa mit Hochwasserentlastungsstollen Ost“ als Bestvariante hervor.


Kosten Projektvariante „Sarneraa tiefer gelegt und verbreitert“

Die Planungs- und Baukosten der Variante „Sarneraa tiefer gelegt und verbreitert“ werden auf 94.3 Millionen Franken voranschlagt (± 10%, Kostenbasis 1. April 2013). Das Industriegebiet Kernmatt, welches rechtsseitig der Sarneraa liegt, ist nicht nur gefährdet durch Hochwasser seitens der Sarneraa, sondern auch durch Hochwasser des Kernmattbachs.Die Kosten für das Hochwasserschutzprojekt Kernmattbach, Variante „Gerinneverlegung West“, welche auf die Projektvariante „Sarneraa tiefer gelegt und verbreitert“ abgestimmt ist, sind auf 11.4 Millionen Franken geschätzt (±20%, Kostenbasis 1. April 2012). Die Gesamtkosten für den umfassenden Hochwasserschutz betragen demnach rund 106 Millionen Franken.


Kosten „Sarneraa mit Hochwasserentlastungsstollen Ost“

Die Planungs- und Baukosten der Variante „Sarneraa mit Hochwasserentlastungsstollen Ost“ werden auf 115 Millionen Franken voranschlagt. Die Kostenungenauigkeit beträgt ± 5% für den Hochwasserentlastungsstollen (Grund: Basis für diesen Kostenvoranschlag ist ein verbindliches Totalunternehmerangebot) und ± 10% für die übrigen Projektteile. Die Kostenbasis ist der 1. April 2013 (gilt für sämtliche Projektteile). Die Kosten für das auf die Projektvariante „Sarneraa mit Hochwasserentlastungsstollen Ost“ abgestimmte Hochwasserschutzprojekt Kernmattbach sind auf 6.5 Millionen Franken geschätzt (±10 %, Kostenbasis 1. April 2013). Die Gesamtkosten für den umfassenden Hochwasserschutz betragen demnach 121.5 Millionen Franken.


Aufteilung der Kosten

Entscheidet der Kantonsrat sich für eine der beiden Projektvarianten, so wird sich der Bund mit minimal 35%, maximal mit 65% an den anrechenbaren Kosten beteiligen. Mit 35% an den anrechenbaren Kosten beteiligt sich der Bund, wenn der Kantonsrat sich für die Nullvariante entscheidet. Die verbleibenden Kosten nach Abzug des Bundesbeitrags werden zu 60% durch den Kanton und zu 40% durch die betroffenen Gemeinden getragen.


Weiteres Vorgehen

Anfangs 2014 wird der Regierungsrat dem Kantonsrat den Variantenentscheid zum Beschluss unterbreiten. Der Kantonsrat wird im März 2014 den Variantenentscheid fällen und den dazugehörigen Baukredit sprechen. Dieser Baukredit wird dem Volk im Herbst 2014 zur Abstimmung vorgelegt.