Hochwassersicherheit Sarneraatal: Vorarbeiten für den Bau des Hochwasserentlastungsstollens sind abgeschlossen

Sechs Monate nach dem Spatenstich vom 19. Februar 2018 und dem Baustart für die temporäre Zufahrt zum künftigen Auslaufbauwerk des Hochwasserentlastungsstollens unterhalb des Wichelsees konnten die Vorarbeiten planmässig abgeschlossen werden. Die neue Zufahrtsstrasse ist asphaltiert und die beiden provisorischen Baubrücken über die Grosse Schliere und die Sarneraa sind fertiggestellt.

Der 6,5 Kilometer lange Entlastungsstollen bildet das Herzstück des Hochwasserschutzprojekts im Sarneraatal. Die Arbeitsgemeinschaft ARGE HWS Marti, Moosseedorf, hatte sich die Planungs- und Bauarbeiten mit einem Totalunternehmermandat in der Höhe von 78,7 Millionen Franken bereits vor fünf Jahren gesichert. Nachdem die Baustellenzufahrt zum Auslaufbauwerk durch die Bürgi AG, Alpnach, fertiggestellt werden konnte, können nun die Arbeiten für den Stollenbau beginnen. Ab dem 20. August 2018 wird die ARGE HWS Marti die neue Zufahrtsstrasse für die Erstellung der Baugrube des Auslaufbauwerks nutzen. Die Strasse dient anschliessend als Baustellenerschliessung für die Vortriebsarbeiten. Gleichzeitig mit dem Aufbau der Baustelleninfrastruktur (Baubüro, Mannschaftsunterkunft, Werkstatt, Magazine, Förderreinrichtungen, Abwasseraufbereitung etc.) beginnt der Totalunternehmer mit dem Abteufen der Startbaugrube für die Tunnelbohrmaschine und für das künftige Auslaufbauwerk. Neben dem Baugrund sind für die Ausbildung der Baugrube zudem die Wasserverhältnisse entscheidend (Bauarbeiten am Fliessgewässer, Grundwasserverhältnisse). Die Baugrube wird darum mit rückverankerten Rühl- und Spundwänden umschlossen. Nach Terminplan wird die Tunnelbohrmaschine im Spätsommer 2019 angeliefert.

Neue Wegführung für Langsamverkehr

Die Wegführung für Spaziergänger und Wanderer sowie für Biker und Velofahrer wurde im Zufahrtsbereich wie auch ausserhalb des Baustellenareals angepasst und neu beschildert. Der bestehende Etschisteg unterhalb der Stauanlage ist nicht mehr passierbar und wird demnächst demontiert. Neu wird der Langsamverkehr auf der provisorischen Baubrücke über die Sarneraa geführt. Der Fuss- und Radweg ist von der Fahrbahn (Baustrasse) abgetrennt.

Durchstich für Verlegung Etschistrasse erfolgt

Mit der Verlegung der Etschistrasse in den Hang des Hinterbergwalds ist während des Baus des Stollens eine vollständige Trennung des motorisierten Individualverkehrs vom Baustellenverkehr möglich und auch die Zufahrt zum Stauwehr Wichelsee ist jederzeit unabhängig gewährleistet. Den Durchstich bei den Bauarbeiten an der neuen Etschistrasse konnte die Bürgi AG Ende Juni 2018 realisieren, die abschliessenden Belagsarbeiten erfolgen im Herbst 2018. Im Weiteren wird in diesem vorgezogenen Teilprojekt des Wasserbauprojekts Sarneraa Alpnach I eine neue Werkleitungsquerung der Sarneraa unterhalb der Brücke Eichi erstellt. Der Bauabschluss wird im Frühling 2019 erwartet.

Vorarbeiten in Sachseln ausgeführt

Im April 2018 wurden auch bereits die ersten Bauarbeiten in Sachseln während der Totalsperre auf der Strecke Hergiswil-Giswil der zb Zentralbahn AG realisiert. Es handelt sich hierbei um erste ökologische Ersatzmassnahmen beim Wissibachdelta und Vorarbeiten (Felsabtrag) für die künftige Zufahrt entlang des Bahntrasses zum Einlaufbauwerk des Hochwasserentlastungsstollens in Sachseln. Diese Vorarbeiten wurden durch die PK Bau AG, Giswil, ausgeführt.

Noch zehn Einsprachen zu den Massnahmen an der Sarneraa hängig

Die Einigungsverhandlungen zu den Massnahmen an der Sarneraa werden bis Ende des Jahres geführt. Mit der Genehmigung durch den Regierungsrat dieser Massnahmen inklusive Wehrreglement für den Sarnersee wird im Frühling 2019 gerechnet.


Felsabtrag im April 2018 für die künftige Zufahrt zum Einlaufbauwerk in Sachseln. (Bild: Bau- und Raumentwicklungs-departement Obwalden)

Neue Brücke über die Sarneraa im Bauzustand im Mai 2018. (Bild: Bau- und Raumentwicklungsdepartement Obwalden)