Nach den Unwettern von 1996 und 1997 kam die Befürchtung auf, dass die Giswiler Laui aufgrund der grossen Materialmengen im Bereich Zimmerplatz und der darunter liegenden Gebiete aus ihrem Gerinne ausbrechen könnte. Gegen Ende der 1990er Jahre wurde in Zusammenhang mit dem Bau des Umfahrungstunnels A8 Giswil entschieden, mit dem anfallenden Tunnelausbruchmaterial und dem Material aus der Laui selber die Seitenleitwerke zu erhöhen und somit die Hochwassersicherheit zu vergrössern. Die Schüttungen begannen im oberen Teil beim Zimmerplatz und wurden fortgesetzt bis auf Höhe des Rietlistegs. Für eine vollständige Fertigstellung stand jedoch nicht mehr genügend Material zur Verfügung, was zur Einstellung des Projekts Hochwasserschutzdamm Rietlisteg führte.
Ein Gemeinschaftswerk
Vor einigen Jahren nahm die Wasserbaukommission Giswil zusammen mit dem Amt für Wald und Landschaft Obwalden sowie mit dem Hoch- und Tiefbauamt Obwalden das Projekt wieder auf. Man war sich einig, dass im Rahmen des Nationalstrassenbaus die restlichen Anpassungsarbeiten ausgeführt werden und dass der Schutzdamm im Bereich Rietlisteg anschliessend über ein Wasserbauprojekt fertig gestellt wird. Diese Fertigstellung wird mit geeignetem Material aus anderen Projekten getätigt, etwa aus dem Mittellauf der Laui oder aus der Kleinen Melchaa.
Bewilligung behält Gültigkeit
Für die Anpassungsarbeiten auf der Rückseite des Dammes wird nebst Material aus den Projekten Kleine Melchaa und Laui Giswil Geschiebe von Unwetterereignissen geschüttet, welches zum Beispiel bei der Leerung von Geschiebesammlern anfällt. Diese Menge belief sich in der Gemeinde Giswil im Jahr 2011 auf 12‘000 bis 14‘000 Kubikmeter. Danach wird das Gelände wieder bewaldet und der Natur zurückgegeben. Das Projekt Lauidamm Rietlisteg gilt als laufend, das heisst, die Bewilligung für die Dammschüttungen liegt vor und ist weiterhin gültig. Im Frühjahr 2013 wurde mit den Arbeiten für die Fertigstellung begonnen. Geplant ist, die Dammschüttung ohne grössere Unterbrechungen auszuführen und spätestens per Ende März 2016 abzuschliessen.