Die Bauarbeiten zum Hochwasserschutzprojekt Mehlbach wurden im April 2013 in Angriff genommen und konnten Ende 2015 abgeschlossen werden.
Das Hochwasserschutzprojekt Mehlbach umfasste insgesamt 3 Baulose (Etappen):
- Baulos 1: Bau einer Erschliessungsstrasse für den Geschiebesammler ab Siebenquellen bis Gmeinegg.
- Baulos 2: Ausbau des Gerinnes in Form eines Raubett- bzw. Stufen-Becken-Gerinnes ab Brücke Talstation Bord-Bahn bis zum Geschiebesammler.
- Bau eines Geschiebesammlers mit einem Volumen von ca. 2’700 bis 4’000 m3.
Die durch Bund und Kanton mitfinanzierten Massnahmen kosteten gut 7.2 Mio. Franken.
Baulos 1: Erschliessungsstrasse Geschiebesammler
Baulos 2: Gerinneausbau
Der Ausbau des Gerinnes konnte noch vor der Winterpause 2014/2015 abgeschlossen werden.
Das bestehende Gerinne wurde verbreitert und gegen Erosion geschützt. Im Sinne einer Optimierung von Hochwassersicherheit, Platzverhältnissen und ökologischem Ausgleich kamen hauptsächlich 2 Ausbautypen zur Anwendung: Einerseits wurde ein Raubettgerinne erstellt und andererseits ein Stufen-Becken-Gerinne gebaut. Beim Raubettgerinne werden in der Sohle und in den Böschungen grosse Steine verlegt. Die Verlegung der Steine erfolgt unregelmässig mit kleineren bis grösseren Fugen. Dadurch wird eine grosse Rauigkeit erzeugt, was die Fliessgeschwindigkeiten reduziert. Ein Stufen-Becken-Gerinne besteht aus einer Abfolge von 1-2 m hohen Stufe aus Blocksteinen und nachgelagerten Becken. In den Becken wird viel Energie vernichtet, was eine Reduktion der Fliessgeschwindigkeiten zur Folge hat.
Im Rahmen des Hochwasserschutzprojektes wurde die neue Brücke für den Grottenweg gemäss der neuen Linienführung aus dem bewilligten Projekt der Gemeinde erstellt. Die Realisation der Wegverlegung erfolgt ausserhalb des Hochwasserschutzprojektes.
Baulos 3: Geschiebesammler
Die Arbeiten am Geschiebesammler konnten im Sommer 2014 gestartet werden. Über die Wintermonate wurden die Arbeiten eingestellt. Die Fertigstellung des Sammlers erfolgte im Spätsommer 2015.
Zentrales Element für den Hochwasserschutz am Mehlbach ist der Geschiebesammler, der einen Rückhalt eines 100-jährlichen Murgangereignisses garantiert. Um das erforderliche Rückhaltevolumen von 2‘700 bis 4‘000 m3 zu schaffen, war ein Abtrag des bestehenden Geländes erforderlich und eine Abschlussmauer von knapp 6.5 m Höhe musste erstellt werden. Die Abschlussmauer wurde mit einer Fussöffnung, einem zentralen Fenster mit Rechenstäben sowie einer Überfallsektion versehen. Der Abschlussmauer vorgelagert wurde ein Schwemmholz-Grobrechen aus Stahlträgern erstellt. Kleinere Hochwasserereignisse können den Sammler ungehindert durch die Fussöffnung passieren. Bei grösseren Hochwasserereignissen und insbesondere bei intensiverem Schwemmholztrieb kommt es zu einem Verschluss der Fussöffnung. Dadurch kommt es zu einem Aufstau und zu einer Ablagerung von Geschiebe und Holz im Rückhalteraum des Geschiebesammlers. Das Wasser fliesst dabei über das zentrale Fenster ab. Im Extremfall staut das Wasser bis auf Niveau der Überfallsektion und fliesst über diese aus dem Sammler. Ebenso fliessen Murgänge bei einem Extremereignis via Überfallsektion aber auch via Flügelmauern über den Sammler in den darunterliegenden Abschnitt.