Sarneraa mit Hochwasserentlastungsstollen Ost

Hochwasserschutzmassnahmen

Die Abflusskapazität aus dem Sarnersee wird mit dem Hochwasserentlastungsstollen Ost deutlich erhöht. Der Hochwasserentlastungsstollen führt vom Sarnersee bis unterhalb des Wichelsees und ist rund 6.5 km lang. Bei Hochwasser nimmt er bis zu 100’000 Liter Seewasser pro Sekunde aus dem Sarnersee auf und leitet es schadlos ab. Mit Hilfe der Wehranlage im Auslaufbauwerk des Hochwasserentlastungsstollens sowie einem Hilfswehr in der Sarneraa, oberhalb der Rütistrasse, wird der Wasserabfluss aus dem Sarnersee künftig reguliert (vgl. Regulierung Sarnersee).

Beschädigte Uferschutzmauern entlang der Sarneraa werden in Stand gestellt und durch gezielte Verbreiterungen, Aufweitungen und Uferabflachungen erhält die Sarneraa mehr Raum. Dadurch kann dort bei Hochwasser mehr Wasser schadlos abfliessen.

Aufwertung Lebensraum Sarneraa

Die gezielten Verbreiterungen, Aufweitungen und Uferabflachungen an der Sarneraa bieten wertvolle, artgerechte Lebensräume für Tiere und Pflanzen.

Das Naherholungsgebiet Sarnersee bis Wichelsee wird aufgewertet. Die neu gestaltete, attraktive Flusslandschaft und die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt können auf dem durchgängigen Weg und an den abgeflachten Ufern erlebt werden und laden zum Verweilen ein.

Hochwasserentlastungsstollen

Der Hochwasserentlastungsstollen ist das zentrale Element des Projekts Hochwassersicherheit Sarneraatal. Er führt vom Sarnersee bis knapp unterhalb des Wichelsees. 

Mit einer Bauzeit bis 2024 ist der Hochwasserentlastungsstollen mit Ein- und Auslaufbauwerk das grösste Bauteil des Hochwasserschutzprojekts. Der Stollen verläuft entlang der rechten Seite des Sarneraatals vom Gebiet Seehof in Sachseln (Einlaufbauwerk) bis knapp unterhalb der Stauanlage Wichelsee in Alpnach (Auslaufbauwerk). Dort mündet er in die Sarneraa. 

Visualisierung Endzustand Auslaufbauwerk in Alpnach unterhalb des Wichelsees

Grosse Abflusskapazität 

Der Hochwasserentlastungsstollen ist als Druckstollen ausgebildet. Dies bedeutet, dass die Schütze beim Einlaufbauwerk immer offen und der Stollen ständig mit Wasser gefüllt ist. Bei drohendem Hochwasser werden die Schützen im Auslaufbauwerk gemäss Regulierreglement geöffnet. Bei voller Öffnung der Schützen wird der Abfluss im Stollen die maximale Kapazität von 100 m³/s erreichen. Aufgrund dieser grossen Abflusskapazität würde der Seepegel bei einem Extremhochwasser wie jenes des Jahres 2005 noch maximal auf 471,40 m ü.M. ansteigen. Im Vergleich: Im Jahr 2005 lag der Pegelhöchststand des Sarnersees bei 472,42 m ü.M 

Das Einlaufbauwerk

Das Einlaufbauwerk im «Zwetschgenmätteli» (Gebiet Seehof Sachseln) bildet den Eingang des Hochwasserentlastungsstollens. Im Falle eines drohenden Hochwassers kann Seewasser durch den Stollen abgeleitet und der Seepegel so reguliert werden. 

Das Einlaufbauwerk kann im Fall eines drohenden Hochwassers bis zu maximal 100 000 Liter Seewasser pro Sekunde fassen und via Hochwasserentlastungsstollen unterhalb des Wichelsees in Alpnach der Sarneraa zuführen. Die Sohle des Einlauftrichters liegt rund 11 Meter unter dem Wasserspiegel. Somit liegt der grösste Teil des Bauwerks ständig unter Wasser und ist vom Ufer her nicht sichtbar. Damit kein Schwemmholz den Einlauf in den Stollen verstopfen kann, beinhaltet das Einlaufbauwerk einen vorgelagerten Schwimmbalken, der mit Tauchwänden versehen ist. 

Visualisierung Endzustand Einlaufbauwerk des Hochwasserentlastungsstollens am Sarnersee in Sachseln

Durchgang für Fussgänger ist meist gewährleistet 

Während der Bautätigkeit in der Baugrube des Einlaufbauwerks ist der Durchgang für Fussgänger über einen aussen an der Grube montierten Steg stets gewährleistet.  

Die Wegführung wird jeweils den Begebenheiten angepasst und signalisiert. Für die Erschliessung des Einlaufbauwerks nach Abschluss der Bauarbeiten wird eine Zufahrt entlang der Zentralbahnstrecke ab dem bestehenden Bahnübergang bei der Grossen Melchaa eingerichtet. 

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